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Bernd

Experte

Registrierungsdatum: 5. Juni 2005

Beiträge: 4 070

Wohnort: Iringsweg

1

Montag, 13. August 2007, 23:53

KnowHow: das Investox Rechenzentrum

Hallo zusammen

Schon öfters habe ich zu diesem Thema geschrieben, bisher aber immer in Fragmenten zu einzelnen Threads. Nie als KnowHow-Thema.
Das möchte ich gerne nun an das Forum weitergeben.

Gegeben sei die Systemumgebung aus dem angehängten Bild:

* Entwicklunsgmachine (ideal starkes Notebook für unterwegs mit VPN für mobilen Zugriff auf's Investox LAN)
* Test-Maschine für Paptertrading
* ein oder mehrere Produktionsrechner
* ein Quote Streamer (da läuft alles drauf was mit Datenversorgung zu tun hat; nie mehr als das)
* ein NAS (Network Attached Strorage)

Gegeben sind diese Rahmenbedingungen:

* Auf jeder Maschine (ausser der Entwicklungsmaschine, wenn es ein Notebook ist) gibt es eine separate, lokal eingebaute Harddisk
(500GB wären zeitgemäss) für automatische Acronis-Backups
* Auf jeder Maschine ist der Acronis Recovery Manager aktiv installiert, auch auf dem Entwicklungsrechner
* Alle Maschinen erzeugen ausserhalb der Börsenzeiten automatisch ein tägliches Backup auf die lokale Harddisk
* Alle Maschinen erzeugen ein wöchetliches Backup am Wochenende in Randzeiten auf das NAS Storage (für die Entwicklungsmachine ist dies das eigentliche Backup, wenn es ein Notebook ist sollte dies jede Nacht passieren: ist das Notebook Nachts an, wenn man
zuhause ist, erzeugt es auch dieses Backup)
* Eine Entwicklungsumgebung (Compiler usw.) gibt es nur auf dem Entwicklungsrechner (Sicherheitsgründe, wäre ein anderes Thema
Wert, an dieser Stelle nur soviel, wenn ein Compiler auch auf der Testmaschine installiert ist, so haben wir keine gültige
Testumgebung mehr für den Produktionsrechner, denn auf dem Produktionsrechner wäre ein Compiler sicherheitstechnisch absolut
fahrlässig)

Nun zum Hauptthema: kontrollierte Betrieb der Umgebung. Wir unterscheiden drei Zustände

1) normaler Betrieb
2) Rollout eines neuen Investox Projektes
3) Rollout von neuen Software Versionen (neue TWS oder TWS-API oder RTT oder Investox oder Java, mehr sollte es nicht geben, wenn wir über ein Investox Rechenzentrum sprechen)

Gehen wir diese Punkte im Einzelnen durch:

1) Normaler Betrieb
Das bedeutet, die Produkton handelt am Markt, der Papertrader tradet testweise und wir entwickeln auf dem Entwicklungsrechner oder kontrollieren gerade die Trades der Produktion oder des Papertraders. In diesem Zustand gibt es KEINEN Austausch von Projekten zwischen den Rechnern, keine Program-Installationen, nichts dieser Art.

2) Rollout eines neuen Investox Projektes
Das ist etwas für das Wochenende oder allenfalls die Zeit nach Börsenschluss: das auf dem Entwicklungsrechner neu entwicklelte Projekt mit seinem Handelssystem oder mehreren Handelssystemen wird vom Entwicklungsrechner auf den Test-Rechner (Papertrader) transportiert (d.h. via Netzwerk dorthin kopiert):

Nun müssen diverse Anpassungen gemacht werden im Investox Projekt, z.B. Zeiträume anpassen. Siehe hier für Tipps, danach muss das Projekt eine angemessene Zeit auf der Testmaschine im Papertrading laufen.

Sollten sich gravierende grundsätzliche Probleme ergeben, muss man wieder zurück auf die Entwicklungsmaschine und nachbessern. Dann geht alles bei 2) von vorne los.

War das Projekt im Papertrading erfolgreich: nun und wird es auf eine der Produktions-Maschinen ausgerollt (=kopiert). Event.
nochmals Zeiträume etc. anpassen, allerdings sollte das meiste im Papertrading passiert sein. Das erledigt man normalerweise am
WoEnde, das ist ein guter Start-Zeitpunkt für neue Projekte mit neuen Handelssystemen.

3) Rollout von neuen Software Versionen
Ganz im Gegensatz zur unter 2) beschriebenen Reihenfolge des Weiterkopierens eines Projektes geht das mit neuer Software:
diese wird zuerst auf dem Papertrader installiert, in einer Randzeit, zu der aber IB noch oder schon wieder verfügbar ist. Die
neue Software (eine einzelne Sofware oder eine Kombination aus TWS und TWS-API und RTT und Investox und Java) wird eine Woche
reifen auf dem Papertrader. In dieser Zeit ist das einzige Ziel auf der Test-Maschine, die Kombination stabil zu bekommen. Nie
noch etwas zusätzliches über das Ziel hinaus dazu zu installieren!
Und dazu: wir führen genau Buch über Datum, Uhrzeit und Besonderheiten bei der Installation. Ich nenne das mein System Service
Log.

War die Software-Kombination stabil für eine Woche, so machen wir am Wochenende folgendes: wir vergewissern uns, dass das nächste erreichbare Backup zeitliche nahe liegt und wir keine wesentlichen Daten verlieren, wenn wir auf der Entwicklungsmaschine oder der Produktion einen Voll-Restore fahren müssten. Danach installieren wir an diesem Wochenende zeitgleich die bereits getestete Software-Kombination erst auf der Entwicklungsmaschine und gleich danach in der Produktion. Gibt es Besonderheiten, so haben wir schon Informationen gesammelt im System Service Log, oder wir tragen alle neuen Beobachtungen für später dort ein.

Zusammenfassung:

Rollout Investox Projekt: Entwicklung -> Test -> Produktion
Rollout neue Software-Kombination: Test (1 Woche reifen lassen) -> Entwicklung / Produktion

Was gewinnen wir durch diese Vorgehensweise?:
* Stabilität für die Produktion, denn hauptsächich darum geht es, dort liegt Kohle im Feuer
* über alles verringern wir den Zeitaufwand für Arbeiten an den Maschinen
* ein Backup ist vor Systemarbeiten vorhanden, wenn man zurück muss; es soll auf Knopfdruck funktionieren und alles wieder in die Ausgangsposition versetzen
* fast immer gelingt es, nie unter Zeitdruck Produktions-Rechner flicken zu müssen
* man hat im Problemfall Zeit, alles im Forum zu diskutieren, statt mitten in der Party die Produktion zu verlieren
* mit dem System Service Log hat man detailierte Aufzeichnungen für spätere ähnliche Vorfälle

Zwar gäbe es zum Thema "Investox Rechenzentrums-Betrieb" noch einiges mehr zu sagen, aber für heute habe ich mal einige wesentlichen Gedanken aufgeschrieben.


PS: bitte entschuldigt die lausigen Zeilenumbrüche. Ich habe es lange versucht, aber beherrsche diesen Java Editor hier im Forum überhaupt nicht. Eher ist es umgekehrt! Besonders Cut und Paste mag er ja gar nicht, es passiert irgendwas ...
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Gruss
Bernd

Bernd

Experte

Registrierungsdatum: 5. Juni 2005

Beiträge: 4 070

Wohnort: Iringsweg

2

Dienstag, 14. August 2007, 01:53

Hallo

Hier kommt eine bessere Grafik und noch einige Ergänzungen:

Die Pfeile zeigen die unterschiedlichen Rollout-Quellen- und Richtungen. Das lokale Backup bei der Entwicklung ist nur gestrichelt angedeutet - es könnte sich ja hier um ein Notebook ohne zweite lokale Festplatte für den Backup handeln. Und kann nur via NAS gebackuped werden, dafür aber mit höherer Frequenz.

4) Rollout neue Stream Software
Der Rollout neuer Software auf dem Stream-Rechner kommt seltener vor nach meiner bisherigen Erfahrung. Da Tenfore & Co. sowieso die 7*24 - 2 Stunden laufen müssen, machen wir ein solches Upgrade nur mit der Beisszange:

a) wenn ein sehr aktuelles Backup greifbar ist
b) wenn es unbedingt sein muss wegen neuer RTT Version, die auch was mit unserem Datenfeed (nicht nur, weil z.B. in RTT für DDE was Neues drin ist, wir das aber gar nicht brauchen) zu tun hat
c) in einer Zeit (WoEnde!), wenn eine Verbindung zum Datenanbieter möglich oder bald wieder möglich ist und kurzfristig getestet werden kann, aber fast keine neuen Ticks reinkommen.
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Gruss
Bernd

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Bernd

Experte

Registrierungsdatum: 5. Juni 2005

Beiträge: 4 070

Wohnort: Iringsweg

3

Montag, 31. März 2008, 22:00

Hallo zusammen

Aus aktuellem Anlass ;( muss ich diesen Punkt ergänzen:
3) Rollout von neuen Software Versionen (neue TWS oder TWS-API oder RTT oder Investox oder Java, mehr sollte es nicht geben, wenn wir über ein Investox Rechenzentrum sprechen)

Zu diesem Punkt gehören natürlich auch die regulären Windows-Updates. Auf meinen Maschinen habe ich den Windows Update ("automatische Updates") auf "Update herunterladen, aber Installationszeitpunkt manuell festlegen" eingestellt. Und unter Punkt 3 laufen natürlich regelmässig auch Windows Updates in meine Plattform ein.
Gruss
Bernd

Registrierungsdatum: 29. Dezember 2007

Beiträge: 297

Wohnort: Bad Homburg

4

Dienstag, 1. April 2008, 10:17

Hallo Bernd,

Wow! Das ist ein wirklich tolles Konzept.

Ich denke, dass was Du dort beschrieben hast kommt einem professionellen SW-Entwicklungsprozess schon sehr nahe.

Allerdings glaube ich, ist dieser Ansatz nur etwas für menschen, die Spass an der Administration von Systemen haben.

Für jemanden für den eine Handelssoftware "einfach nur funktionieren" soll, ist das wohl nicht das geeignete Mittel.

Als Verbesserungsvorschlag/Alternativvorschlag könnte ich folgende Punkte mit einbringen

-1.) Ausfallwahrscheinlichkeit:

Die Aufallwahrscheinlichkeit eines Systems ist abhängig von der Komplexität des Systems

In deinem Ansatz kommen viele Rechner und einzelne Platten zum Einsatz

Alternativ könnte man sich auch die Verwendung einer Servers + Raid vorstellen. Das hätte den Vorteil, dass eine Systemüberwachung (Watchdog) + Raid mit integriert ist.

2.) Ausfallsicherheit:

Bei den Servern geht der aktuelle Trend in Richtung Verwendung von Solid State Disks statt Festplatten.

Die gehen salopp gesagt nicht so schnell kaputt, haben aber eine weitaus geringere Kapazität

3.) Entwicklungsflow:

Statt kurzfristige Backups des Gesamtsystems + Projekte könnte man sich auch eine Versionsverwaltung vorstellen. Für Windows ist z.B. SVN - frei - sehr nett integriert mit ins Betriebsystem gut integrierten Frontends.

4.) Komplexität:

Wenn mann mit vielen Varianten/Versionen arbeiten muss/möchte, bieten Virtualisierungslösungen eine grosse Unterstützung.

Der Vorteil ist, dass Du einen ganzen Rechenpark (sogar heterogen) auf einem einzigen Rechner laufen lassen kannst.

Der Nachteil - den darf man nicht verschweigen - ist, dass ein System in einer Sandbox nicht so performant läuft, wie ein nativ ausgeführtes.

Oftmals ist aber die CPU nicht das Bottleneck sondern das I/O ect.
Grüße,

Christian

Lenzelott Männlich

Experte

Registrierungsdatum: 30. Dezember 2002

Beiträge: 3 051

Wohnort: Giessen

5

Dienstag, 1. April 2008, 13:32

Hallo Bernd,

2.) Ausfallsicherheit:

Bei den Servern geht der aktuelle Trend in Richtung Verwendung von Solid State Disks statt Festplatten.
Die gehen salopp gesagt nicht so schnell kaputt, haben aber eine weitaus geringere Kapazität



Wenn ich ehrlich sein soll, Ich habe noch keine Datenbankserver mit Solid State Disks gesehen.
Im Notebookbereich wird das ab und an schon mal eingesetzt.

Auf tomshardware findet sich einige nette Tests dazu.
Ergebniss:

Zitat

Flash-SSDs müssen im Bereich von Random-Write-Benchmarks verglichen mit herkömmlichen Festplatten noch immer ganz erheblich Federn lassen.
Sollten Sie mit Anwendungen arbeiten, die viele schreibintensive Random-I/Os auslösen, sind schnelle mechanische Festplatten wie die Raptor von Western Digital oder flotte SAS-Laufwerke noch immer die bessere Wahl


RTT rattert ordentlich auf der HDD rum, beim Aufzeichnen.

Andere Tests kommen auf ähnliche Ergebnisse

Zitat

Engadget hat die neue, 64 GB große SSD von Samsung getestet und mit einer Seagate Momentus 2,5 Zoll-Festplatte (5.400 RPM) verglichen. Dabei zeigten sich Werte von 52 MB/sec beim Lesen und 32 MB/sec beim Schreiben. Dies ist klar weniger, als die theoretischen Werte von Samsung,


Da ist jede 7200er Desktop Festplatte schneller; außer bei der Zugriffszeit; daher booten Solide State betrieben Systeme unter Vista ca. 2-3 mal so schnell.
Außerdem hat Flash einen kleinen konstruktiven Nachteil: nach 1-2 Millionen Löschvorgängen ist essig mit dem Flash. Wie das Filesystem die Millionen von Ticks beim Aufzeichnen verwaltet auf der HDD kann ich nicht genau sagen, aber wenn immer wieder im Directory updates geschrieben werden, könnte da schnell eine SSD am Ende sein.

Ich kann daher keinen Grund erkenne, warum man sowas in einem Daten-Server einsetzen sollte.
Ausserdem sind die Dinger entsetzlich teuer. Die Samsung Solid State Disk mit 64GB kostet ca. 800€.

Für das Geld kann ich mir schon ein Raid 10 mit 15k SAS Platten bauen.
If you think it´s expensive to hire a professional, wait until you hire an amateur.

MartinP Männlich

Meister

Registrierungsdatum: 13. März 2007

Beiträge: 690

Wohnort: Köln

6

Dienstag, 1. April 2008, 13:49

Hallo zusammen,

das Konzept von Bernd ist für jemanden der Investox im größeren Stil betreibt sehr gut und meines Erachtens nach auch zu empfehlen. Aus IT-technischer Sicht handelt es sich am ehesten um einen Ausschnitt eines Betriebskonzeptes.

Was mir insbesondere gefällt ist der Aspekt der Sicherheit bzgl. Daten, Sourcen und das saubere Staging, also die verschiedenen Stufen auf denen entwickelt, getestet und getradet wird.

Einen kritischen Punkt sehe ich bei dieser Konstellation noch. Der aus meiner Sicht häufigste Engpass wird bei Intraday Systemen der Zugriff auf die Tickdaten und auf den Trade-Server sein. Hier bestehen bei den üblichen DSL-Verbindungen erhebliche Risiken. Zwei Anforderungen sind für mich wichtig:
- minimale Latenzzeit - Zeitverzögerung auf dem Netz
- Redundanz - ein Netz kann immer lahm liegen, zwei sind besser

Auch wenn DSL bei der Übertragung von größeren Datenpaketen mittlerweile super schnell ist kommt es bei den einzelnen Zugriffen zu für den Intraday-Handel ggf. langen Verzögerungen bis die Tickdaten eintreffen bzw. bis die Order z.B. bei IB ist.

DSL hat man in der Regel nur einmal und damit keine Redundanz.

Daher habe ich zusätzlich zur Frage der Maschinen und des Stagings die Netzeinbindung in meine eigenen Überlegungen einbezogen. Mein eigenes Rechenzentrum ist zwar nur ein Mini-Mini-AUsführung. Die Prodkuktionsmaschine liegt jedoch bei einem Hoster mit redundanter Netzeinbindung, Sicherheitskonzept etc.

Meine Erfahrungen damit sind bisher sehr gut (Bis auf kleinere Probleme damit die Investox-Installation aus der Ferne zu warten). Die Dongels sind halt Dongels ...

Viele Grüße

Martin

Registrierungsdatum: 29. Dezember 2007

Beiträge: 297

Wohnort: Bad Homburg

7

Dienstag, 1. April 2008, 13:53

Hallo Lenzelott,
Du schreibst:

Zitat

.... Wenn ich ehrlich sein soll, Ich habe noch keine Datenbankserver mit Solid State Disks gesehen.
Im Notebookbereich wird das ab und an schon mal eingesetzt.


Ach, da gibt es schon so einige. Neulich gab es dazu auch einige Postings auf dem Heise-Ticker.

Wenn es dich interessiert google doch mal unter "server solid state"

Zum Beispiel gibt es Serverlösungen von Transtec. Die Verargumentieren eine Verwendung wie folgt:

Zitat

Von den Flash-Speichermedien verspricht sich Transtec, neben einer deutlich besseren Performance im Vergleich zu Festplatten-basierenden Systemen, auch mehr Sicherheit: Die lautlosen SSDs sind stoßunempfindlich und vertragen große Temperaturschwankungen. Mit einer durchschnittlichen Betriebsdauer von einer Million Stunden (MTBF) sind die Flash-Speicher zudem so zuverlässig wie Enterprise-Festplatten.

Aber es sind ja auch nur Vorschläge... ;)
Grüße,

Christian

Bernd

Experte

Registrierungsdatum: 5. Juni 2005

Beiträge: 4 070

Wohnort: Iringsweg

8

Dienstag, 1. April 2008, 16:49

Hallo zusammen

Uff, viel Feedback, danke. Ich kann nur zu einigen Zitaten etwas beitragen:

Aus IT-technischer Sicht handelt es sich am ehesten um einen Ausschnitt eines Betriebskonzeptes.

Genau so habe ich diesen Thread und das vorgestellte Konzept auch gedacht! Es ist ein strategisches Konzept, was im Detail flankiert werden muss durch viele weitere Bestandteile. Z.B. auch ein Backup ausser Haus (im Fach-Jargon BCM-Konzept, business continuity management für den Fall, dass das Gebäude mit dem RZ abbrennt).

Hier bestehen bei den üblichen DSL-Verbindungen erhebliche Risiken... DSL hat man in der Regel nur einmal und damit keine Redundanz.

Ich kann empfehlen, DSL + Kabel parallel zu betreiben. Managen kann man das z.B. mit dem Lancom 1611+, wie hier oder hier beschrieben.

könnte man sich auch eine Versionsverwaltung vorstellen. Für Windows ist z.B. SVN - frei

Das Problem scheint mir zu sein, dass die von Investox verwendeten Dateien in diese Versionsverwaltung überführt werden müssten; besonders schwer scheint mir das bei .dat Dateien, die Daten mehrerer unterschiedlicher Projekte in sich vereinen. Wenn eine Versionsverwaltung nicht konzeptionell vom Hersteller (in diesem Fall also Knöpfel Software) unterstütz wird, glaube ich nicht an die Anwendbarkeit.

Allerdings glaube ich, ist dieser Ansatz nur etwas für menschen, die Spass an der Administration von Systemen haben.

Das genaue Gegenteil hat mich veranlasst, strukturiert vorzugehen! Ich habe genau keinen Spass an der Administration, weil es mich von der Kreativität des HS Entwickelns ablenkt. Nur ist es so wie bei Momo (Michael Ende): wenn es schnell gehen soll, muss man langsam rückwärts gehen. Das Konzept, welches ich hier vorgestellt habe, hatte ich schon mal ein Jahr vorher mehr textuell beschrieben. Hier kam zum Ausdruck, warum das Minimum an Administration am Ende Zeit spart!

Übrigens lassen sich alle wiederkehrenden Abläufe wie Backup, Log-Checks und Alarmierungen völlig automatisieren. Dazu gibt es bei mir eine Checkliste, was beim Aufsetzen eines neuen Rechners zu tun ist. Ohne gross nachzudenken kann ich in ca. zwei bis drei Stunden eine neue Maschine völlig integriert als zusätzliche Produktions-Maschine aufsetzen incl. Backup und allem Pipapo. Ich brauche weder nachzudenken noch gibt es grosse Fehlerquellen. Einfach Checkliste im Blindflug abarbeiten und schon hab' ich wieder Zeit für die HS Entwicklung!

Die Aufallwahrscheinlichkeit eines Systems ist abhängig von der Komplexität des Systems
In deinem Ansatz kommen viele Rechner und einzelne Platten zum Einsatz ... CPU nicht das Bottleneck sondern das I/O

Ja. Viele Rechner oder es könnten auch Blades in einer Maschine sein. Wie oben angemerkt ist es ein strategisches Konzept. Bei mir sind es tatsächlich einzelne Rechner zur Zeit, und für die Ausfallsicherheit helfe ich mir mit einem Cold Standby Rechner, der jede Funktion schnell übernehmen kann. Da alle meine Rechner weitgehend baugleich sind, könnte ich notfalls auch den Cold-Standby zugunsten eines ausgefallenen Rechners kanibalisieren. Je nach Einschätzung, was schneller zum Ziel führt.

Immerhin muss man sich mit mehreren Rechnern nicht allzuviele Gedanken über lokale I/O Engässe machen.
Gruss
Bernd

Registrierungsdatum: 29. Dezember 2007

Beiträge: 297

Wohnort: Bad Homburg

9

Mittwoch, 2. April 2008, 11:59

Hallo,

von meiner Seite noch ein paar Nachträge/Ergänzungen:

Internet Verfügbarkeit:

Zitat

.... Ich kann empfehlen, DSL + Kabel parallel zu betreiben. Managen kann man das z.B. mit dem Lancom 1611+, wie hier oder hier beschrieben.


Alternativ kann man eine Redundanz der Datenverbindung auch dadurch erreichen, dass man zum DSL-Anschluss noch eine UMTS-Verbindung verwendet. Systeme, die das für den Benutzer transparent abwickeln gibt es z.B. von der Firma Viprinet.



Zitat

.... Wenn eine Versionsverwaltung nicht konzeptionell vom Hersteller (in diesem Fall also Knöpfel Software) unterstütz wird, glaube ich nicht an die Anwendbarkeit

@Bernd

Ja, in diesen Punkt gebe ich Dir recht!

Investox besitzt eine Projektverwaltung, welche sich von der Funktionalität mit Versionsverwaltungen überschreidet. Weiterhin ist die Handhabung von Binärdateien immer etwas umständlich. Der Benutzer muss genau wissen welche Dateien für was wann gebraucht werden.

Das klingt nicht gerade nach einem benutzerfreundlichen Ansatz. Somit wäre eine integrierte Investox-Lösung sauberer, und leichter zu benutzen.



Administration:

Zitat

....Das genaue Gegenteil hat mich veranlasst, strukturiert vorzugehen! Ich habe genau keinen Spass an der Administration, weil es mich von der Kreativität des HS Entwickelns ablenkt.


Oh, ich bin ein grosser Fan von solchen Ansätzen.

Mein "Traum" ist das vollkommen automatisierte Handelssystem.

Aber seien wir mal ehrlich....

...über das, worüber wir in diesem Thread hier aktuell diskuteren ist schon etwas für Fortgeschrittene oder zumindest für Menschen, die sich für Computersysteme, IT ect. interessieren.

.. und wahrscheinlich gibt es da garnicht sooo viele unter den Tradern... Ich weiss es aber nicht - würde mich aber interessieren - ich selber komme aus der Technik und liebe somit auch interessante technische Lösungen :)

Topologie:

Zitat

..... Viele Rechner oder es könnten auch Blades in einer Maschine sein. Wie oben angemerkt ist es ein strategisches Konzept

Das klingt schon recht professionell. Bin gespannt wenn es dazu erfahrungsberichte gibt.

@MartinP

Ich finde deinen aktuellen Ansatz einen Hoster für das Produktivsystem einzusetzen sehr interessant.

Welche Anbieter kann man denn für Investoxzwecke empfehlen?
Grüße,

Christian