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MartinP Männlich

Meister

Registrierungsdatum: 13. März 2007

Beiträge: 690

Wohnort: Köln

1

Dienstag, 8. Juli 2008, 13:43

Erfahrung mit Hidden Markov Ketten

Hallo zusammen,

auch wenn die Überschrift hier ich Tread "NN" ist eine Frage aus dem gleichen Kontext.

Hat sich hier jemand vielleicht schon mal mit dem Thema der Hidden Markov Ketten oder spezieller der "Time-Line Hidden Markov" beschäftigt?

Viele Grüße

Martin

Registrierungsdatum: 29. Dezember 2007

Beiträge: 297

Wohnort: Bad Homburg

2

Dienstag, 8. Juli 2008, 14:39

Hallo Markus,

wir scheinen ähnliche Interessen zu haben ;)

Ja ich habe mich ein wenig mit Markovketten beschäftigt + wollte schon immer mal einen Handelsansatz danach programmieren.

Soweit ich weis sind Markovketten zustandsgrapen mit wahrscheinlichkeiten als Wechselfunktion der Kanten.

Dieses Modell wird z.B. in der Spracherkennung eingesetzt.
Grüße,

Christian

Registrierungsdatum: 30. August 2002

Beiträge: 8 155

Wohnort: Trade-Planet

3

Dienstag, 8. Juli 2008, 15:26

Hallo Martin,

ich habe das Gefühl Du suchst einen Algorithmus mit dem Touch eines Daytraders-No back to Time...? :) Ich glaube nicht, das neue Algorithmen das Trade-Ergebnis verbessern denn ein Algo ist und bleibt ein "statistischer Schätzer" dessen Erfolg am Umgang mit diesem gemessen werden müssten! Bei Finanzmärkten ist die kontinuierliche Bewegung und die Ableitung von Zustand A auf b,c,d... meiner Ansicht extrem schwierig,da unvorhersehbare Einflüsse (News) die Zeitreihe ganz erheblich aussteuern! Gerade in letzter Zeit sieht man das extrem (Preis/Barrel Öl). Diese Woche beispielsweise ist die Front der Wirtschaftsdaten schwach. Demnach wird sich der Markt einen anderen Weg suchen wenn vom Hauptimpulsgeber,den News,nichts kommt! Also beobachtet man beispielsweise ob sich der Rohölmarkt entspannt oder nicht! Dieser Umstand und das switchen auf die jeweiligen Leader,welche die globalen Märkte durchschütteln ist für meine Begriffe sehr schwer von einem statistischen Schätzer zu erfassen! Letztendlich ist womöglich ein NN, das hidden Kursmuster assoziieren kann,wertvoller als z.B. GA-obwohl es auch nichts anderes als ein statistisches Tool ist! Aber wenn da nur nicht die ganzen Nachteile mit dem Trainingsumfang und dem immer wieder vom Nullpunkt startenden Training wären und das man keinen Feed Forward Test nutzen kann.....
Happy Trading

MartinP Männlich

Meister

Registrierungsdatum: 13. März 2007

Beiträge: 690

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4

Dienstag, 8. Juli 2008, 15:41

Hallo Udo,

ich bin mir selber gegenüber nicht im klaren, ob ich glaube, dass Algorithmen wirklich erfolgreich sein können. Aber, wenn überhaupt sollte man sich bei der Wahl der Algorithmen nicht auf neuronale Netze und bei diesen auf die Backpropagation Architektur beschränken. In der Mathematik gibt es eine Zahl von weiteren Verfahren sei es von simplen Regressionsgeraden über SVM usw. In diesem Zusammenhang betrachte ich meine Beschäftigung auch als eine Art von "Spiel" und möchte Kriterien für den Einsatz bestimmter Verfahren in ausgewählten Kontexten gewinnen.

Die Idee von Markov Ketten kam mir bei dem Gedanken an Spracherkennung. Es gab hinreichend Versuche auch auf der Basis von neuronalen Netzen in diesem Gebiet. Aber in den "guten" Programmen werden primär andere Techniken eingesetzt. Auch zeigt sich, dass oft ein einzelner Ansatz nicht zum Ziel führt und man versucht "Expertenwissen" und Annahmen über die Funktion von z.B. der Spracherkennung mit zu Berücksichtigen. Dabei handelt es sich um Dinge wie getrennte Optimierung der Laut-Erkennung und sehr anderen Verfahren zur Hypothesenbildung beim Aufbau sinnvoller Satzzusammenhänge.

Bei uns machen wir z.T. ja ähnliches wenn wir mit Filtern, übergreifenden Marktbeziehungen usw. arbeiten.

Dann noch zu dem Problem mit dem Trainingsumfang:
Die Trennung des SVM von Investox sehe ich nicht nur als Nachteil, sondern als einen möglichen Vorteil. Iterative Verfahren mit hohem Rechenaufwand sind im Programmiermodell von Invoestox nicht perfekt untergebracht. Hier kann man außer SVM mit einer guten Schnittstelle weitere Verfahren einbinden und über optimale Hardware und Werkzeuge wahrscheinlich sehr viel performantere Berechnungen hinbekommen.

Viele Grüße

Martin

Registrierungsdatum: 30. August 2002

Beiträge: 8 155

Wohnort: Trade-Planet

5

Dienstag, 8. Juli 2008, 16:05

Hallo Martin,

Aber, wenn überhaupt sollte man sich bei der Wahl der Algorithmen nicht auf neuronale Netze und bei diesen auf die Backpropagation Architektur beschränken.

Da stimme ich Dir voll zu und möchte dies auf die GAs ausweiten! Moderne Algorithmen wie SVM bringen vielleicht auf den ersten Blick nicht mehr Gewinn aber wenn man sie nutzt,kann ein sog. Fullmechanical ganz andere Horizonte testen! Das wichtigste ist, das man nicht ewig auf Ergebnisse warten muss und der Algorithmus universal einsetzbar ist! Ein NN hat gewisse Grenzen und die Stärken liegen nicht auf "Optimierung der Variablen" so wie bei GAs! Für Entwickler, die sich auf Intermarkets ,manipulierte oder synthetische Datenaufbereitung beschränken, ist das NN in gewisser Hinsicht sicher eine super Sache! Davon abgesehen sind mir alle bekannten NN-Programme keine "Schnellrechner" und somit ist ein NN im Intradaybereich ab einer bestimmten Komprimierung einfach zu langsam. Das gleiche Problem hat man bei GA da man manuell Generationen selektieren muss! Man kann aber keinen 5 Minuten Chart handeln und Generationen selektieren. Der Algorithmus muss dann so schnell agieren wie das bei SVM der Fall ist!

Ich kann leider nicht beurteilen ob ein SVM Tool innerhalb oder außerhalb der Investox-Entwickleroberfläche besser positioniert ist! Wenn Herr Knöpfel es integriert,wäre es womöglich direkt auf Investox zugeschnitten so das man es via bekannten Interface einstellen könnte! Aber wie auch immer Martin,ich denke das in dem Bereich ein Fortschritt unaufhaltsam ist und finde es extrem toll von Dir,das Du trotz wenig Zeit immer "am Ball" bleibst und Dir so viel Mühe machst...Danke an dieser Stelle! :)
Happy Trading

MartinP Männlich

Meister

Registrierungsdatum: 13. März 2007

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6

Dienstag, 8. Juli 2008, 16:40

@Udo,

was mir in der letzten Zeit beim Vergleich von NN und SVM zum Beispiel aufgefallen ist, beide Algorithmen haben ein sehr unterschiedliches Verhalten beim Overlearning. NN scheinen bei gleichen Inputs die Trainingsdaten deutlich besser abzubilden. Je stärker die perfekte Abbildung ist, desto stärker bricht sie anschließend auch wieder ein (außer man hat die perfekten Inputs gefunden 8) ).
SVM sind hingegen bei den gleichen Inputs träger. Dafür brechen sie nicht so abrupt ein. Leider gibt es aber auch hier keine Garantier für eine weitere positive Entwicklung der Kapitalkurve.

Viele Grüße

Martin

Registrierungsdatum: 30. August 2002

Beiträge: 8 155

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7

Dienstag, 8. Juli 2008, 17:18

Hallo Martin,

Overlearning ist bei den NNs in der Tat ein Problem. Zum einen sind NNs generell für Zeitreihenanalysen zu mächtig und zum anderen hat man noch nicht die Mitte, Inputs im Vorfeld zu verifizieren! Ich bin aber auch der Meinung das es an den vielen Datenpunkten liegt,die eine Zeitreihe mitbringt! Verwendet man dann noch Inputs die ebenfalls sehr viele Datenpunkte haben ist es schon vorbei! Wenn ich Zeit habe werde ich hier im Forum ein NN mit einem einzigen Input vorstellen,dessen Kapitalkurve träumen lässt! :) Man kann daran gut sehen wo die Stärken des NN liegen und wie es die Inputs gerne "serviert" bekommt! Generell sind meine Erfahrungen so,das zu viele Gewichte,zu viele Hiddenschichten und zu viel Inputs kein gutes Netz ergeben! Das manipulieren an den Einstellungen bringt keine Stabilität. Am besten nimmt man 3 Gewichte,keine Zwischenschicht und hat im Interface 2-3 Inputs stehen! Es kommt eben sehr auf die Aufbereitung der Inputs an und all diesen Komplex hat man bei SVM nicht! Wenn man sich die Website PROZENTOR näher betrachtet und die KKs,die dort präsentiert werden in Investox zieht,einen n-Perioden KOEFF testet hat man oftmals Werte um 1. Das zeigt, das die dort generierten Zeitreihenanalysen Zufall und Glück tangieren. Eine Garantie bei "wechselhaften Wetter" gibt es leider nie. Da schau ich doch lieber,wo die anderen am liebsten kaufen und verkaufen...:)
Happy Trading

MartinP Männlich

Meister

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8

Dienstag, 8. Juli 2008, 17:57

Hallo Udo,

deine Erfahrungen kann ich absolut bestätigen. Es liegt auch auf der Hand, dass ein "beliegig" großes NN (Hidden Knoten, Schichten, Inputs) die Trainingsdaten beliegig gut nachbilden kann. Dies ist jedoch keine Verallgemeinerung sondern ausschließlich ein lernen der Verknüpfung der jeweiligen Inputvektoren mit dem passenden Zielwert. Voraussetzung ist natürlich, dass die Inputs nicht vollständig korreliert sind.

Schwierig ist es jedoch Inputs zu finden die verallgemeinern. Hier setzt m.E.n. die Erfahrung an. Mit automatischer Selektion wird man es nicht schaffen. Ein guter Analyst kann bessere Hypothesen bilden welche Faktoren die Entwicklung des Marktes wirklich beeinflussen. Dann kann er sehen, ob dies Faktoren zum Teil korreliert sind und bereinigen. Das NN ist am Ende nur ein Hilfmittel für das automatische Finden des algorithmischen Zusammenhangs.

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