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paxromana Männlich

Benutzer

Registrierungsdatum: 19. Juni 2013

Beiträge: 52

21

Montag, 1. Februar 2021, 19:10

Ich hatte dazu Anfang Januar einige Zeit mit der Hotline in der Schweiz telefoniert. Man war da sehr freundlich und ich fand das Gespräch sehr ausführlich, sehr kompetent und in keinster Weise fühlte ich mich unter Druck gesetzt.

Da wir hier in Deutschland sind und ich den überregulierten Regularien nachkommen darf: Das ist meine Interpretation der Lage und keine Rechtsberatung. Wer die haben will, muss zum Anwalt gehen.

Ich habe den Hintergrund so verstanden, dass weder die EU noch UK hier einen Riegel vorschiebt, dass wir nicht mehr in London handeln dürfen. Das ist eine Entscheidung von IB selbst, dass sie die EU Kunden auch von Niederlassungen innerhalb der EU bedienen wollen. Ich vermute, sie wollen damit einfach jedwedes regulatorische Risiko ausschließen und auf Nummer sicher gehen, weil die Lage bezgl. Finanzdienstleistungen nach dem Brexit noch nicht über neue Verträge geklärt ist.

Mit dem Übertrag auf die Niederlassung in Irland darf man viele Dokmente lesen und muss ihnen zustimmen, damit die Übertragung in Kraft tritt. Die meisten sind Dokumente, die man ohnehin schon abgenickt haben wird, wenn man in UK ist. Da geht es um Handelsfreischaltungen, Risikoaufklärungen und so weiter. Einige Dokumente betreffen aber auch die Regulierung von IBIE. Den dort enthaltenen Inhalten und Verweisen kann man folgen und sich etwas in die Regulierung von IBIE einlesen. Nach meinem Verständnis der Dokumente sehe ich da mittlerweile kein Problem mehr. Ich habe die so verstanden, dass IBIE nach der irischen Regulierung verpflichtet ist, die Kundenbestände strikt getrennt von der eigenen Bilanz zu halten. Im Insolvenzfall sind sie damit nicht Teil der Insolvenzmasse. Eine Einlagensicherung gibt es mMn nach nicht, da IB die Kundengelder nicht selbst hält, sondern bei verschiedenen Banken ablegt. Welche das sind, ist in den Dokumenten hinterlegt, wobei ich mir auch vorstellen kann, dass da weitere Banken hinzu kommen. Es sind drei Länderniederlassungen der SEB, IB UK, IB USA und noch eine Bank in UK, deren Namen ich gerade nicht mehr weiß. Die Einlagensicherung betrifft daher nicht IBIE sondern eben diese Banken. Die Anlegersicherung ist bisher auf die EU weiten berühmten 20.000 Eur beschränkt, wobei darunter sowas wie Ansprüche aus noch nicht ausgezahlten Dividenden fallen oder im Extremfall auch Ansprüche auf Herausgabe von Wertpapieren, die nicht mehr da sind, weil sie ohne Erlaubnis verliehen wurden. Zur Leihe: Wenn man auf Margin handelt und über 100% hinausgeht, dann darf IB die Papiere, die über 100% hinausgehen, auch ohne Genehmigung verleihen.

Am Ende hat man aber ohnehin nur die Wahl zwischen Umzug oder Konto schließen. Wer nicht umziehen will, kann in UK nicht mehr handeln. Im Netz heißt es zwar hin und wieder, es wäre möglich, auch weiter in UK zu bleiben. Das hat die Hotline aber klar verneint.

Ich habe für mich aus all den Infos kein Problem mehr mit IBIE gesehen und habe das Depot nach Irland umgezogen.
Quod licet iovi non licet bovi.

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22

Dienstag, 2. Februar 2021, 09:09

Verzögerte Guthabenauszahlungen erst nach Aufforderungen

Hallo,

es ist selbstverständlich jedem freigestellt zu entscheiden, was er macht. Nur ist es nicht sehr angenehm, wenn nach einer nie auszuschliessenden Insolvenz der IB Gesellschaft in Irland nichts mehr von den verliehenen Wertpapieren da wäre. Ich habe die Dokumente anders verstanden -eben keine Trennung der Wertpapiere. Im Übrigen laufen gegenwärtig die bei Clearstream verwalteten Wertpapierbestände auf den Namen von IB UK, nicht auf den Namen des Eigentümers, genauso, wie für den Kunden kein eigenes Konto geführt wird, sondern es sich um ein Konto von IB UK handelt, von dem lediglich fiktive Zuordnungen auf den Kunden vorgenommen werden.

Man kann das in UK bestehende Depot weiterhin nutzen, Positionen zu schliessen oder Stops zu verändern, die auch ausgeführt werden; das funktioniert (noch).

Ich stelle jedoch fest, dass IB Guthabentransfers nicht ohne Weiteres ausführt. Trotz Eingaben der entsprechenden Legitimierungsangaben, und Bestätigung mit zugesandtem Code werden Überweisungen ohne weitere Mitteilung auf "Warten auf Rückmeldung des Kunden" gestellt. Warum das so ist, erschliesst sich nicht, handelt es sich doch um das Referenzkonto, was auch bei der Kontoeröffnung bei IB hinterlegt wurde.

Erst nach mehrfachem Nachhaken wurde meine letzte Überweisung nach acht (!) Tagen ausgeführt. Seid gestern habe ich ein ähnliches Problem.

Dies bestätigt mich in meiner Entscheidung, meine Geschäftsbeziehung zu IB aufzulösen, wenn der Broker Guthaben nicht oder nur verzögert auszahlt. Hier klingeln alle Alarmglocken.
Viele Grüße,
Investor

Registrierungsdatum: 30. September 2005

Beiträge: 347

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23

Sonntag, 16. Mai 2021, 10:57

Follow Up Depot Interactive Brokers UK

Hallo zusammen,

nun möchte ich Euch noch mit einem aktuellen Status bzw. Erlebnisbericht versorgen, wie es mit meinem Depot Interactive Brokers UK weitergegangen ist.

Wie geschildert, habe ich mich entschlossen, wegen der Defizite der angebotenen Konstruktion im Hinblick auf die Einlagensicherung und Asset Protection bei IB Irland das Depot nicht nach IB Irland zu übertragen, sondern stattdessen auf eine deutsche Bank. Das Depot enthielt ausschließlich Einzelpositionen in Aktien.

Im Vorfeld hatte ich begonnen, SEPA-Überweisungen vom IB-UK Konto auf mein dort hinterlegtes deutsches Referenzkonto vorzunehmen. Eine Überweisung wird gem. der Überweisungsmaske ausgeführt, nachdem man die Überweisung zusätzlich mit seinem Benutzernamen, Passwort bestätigt und einen für die jeweilige Überweisung per separater e-mail parallel zugesandten Sicherheitscode eingegeben hat, m.E. grundsätzlich ein komfortabler Weg mit hohem Sicherheitsniveau.
Die erste Überweisung wurde durch IB nicht ausgeführt, ebensowenig eine zweite, obwohl sie jeweils mit einem großen grünen Haken am Bildschirm bestätigt wurden und die SEPA Betragsgrenzen eingehalten wurden (worauf es bei IB aber nicht ankommt).

Verwundert über die Nichtbuchung bei der Empfängerbank habe ich nach einer Woche im Client-Portal nachgesehen. Im Status der Überweisung stand zu lesen: „Client reaction required, contact support center“. Warum das so ist, erschliesst sich nicht, auch nicht, wie man das IB Support Center erreicht, denn es gibt keine Kontaktadresse in dieser Statusmeldung. Eine aktive Benachrichtigung per e-mail über die Nichtausführung erhält der Kunde nicht.

Auch der Reseller konnte das nicht erklären; dessen Nachfrage bei IB ergab, dass laut IB eine „security device“ erforderlich sei, die man sich von einer angegebenen Webseite herunterladen und installieren solle. Diese zusätzliche Authentifizierung ist weder irgendwo gefordert oder beschrieben, noch Bestandteil der Vetragsvereinbarungen.

Die Überweisungen wurden also zunächst nicht ausgeführt, obwohl IB alle Informationen und Authentifizierungen zu den Überweisungen vorlagen, eine weitere Verifizierung durch den Sicherheitscode erfolgt ist und zudem Überweisungen nur auf das in der Kontoeröffnung angegebene Referenzkonto möglich sind.
Nach einigem Hin- und Her mit dem Reseller wurden die Überweisungen dann doch veranlasst, auch alle weiteren nachfolgenden, eine „security device“ war auf einmal nicht mehr erforderlich. Es verblieb allerdings ein massives Störgefühl.

Noch schlimmer wurde es mit dem Depotübertrag.

Auf Grund der negativen Erfahrungen mit den Überweisungen und weil ich die Positionen nicht veräussern wollte, habe ich Anfang Februar 2021 über die Kontoverwaltung der Webseite einen Depotübertrag aller Depotpositionen auf die empfangende Bank veranlasst.

Im IB-Jargon heisst das „Ausgehend Basic FOP“, „Alle Positionen“. Im Auftrag wurden alle notwendigen Daten der empfangenden Bank wie Adressen, Depotnummer, Ansprechpartner, Telefon, e-mail etc. hinterlegt.

Alleine: Es passierte nichts. Einen Monat lang.

Regelmäßige Nachfragen auf Grund des ausstehenden Übertrags per e-mail und telefonisch beim Reseller führten zur Aussage, daß weder eine Auskunft über die Prozeßschritte bzw. den Status des Übertragungsprozesses gegeben werden können, man habe keinen Einfluss.

Ende Februar 2021 habe ich schließlich eine Nachfrage zum Transaktionsstatus über das Mitteilungscenter gestellt.

Zu diesem Zeitpunkt dieser Nachfrage waren bereits 20 Arbeitstage verstrichen, ohne daß eine Aktivität zum Depotübertrag zu verzeichnen gewesen wäre, insbesondere ist durch IB keine Kontaktaufnahme zur empfangenden Bank erfolgt.

Anfang März 2021 erfolgte die automatische Ausführung von Stop Loss-Aufträgen. Zwischen der Ticketeröffnung im Mitteilungscenter und der ersten Veräußerung waren ebenfalls bereits 6 Arbeitstage vergangen, ohne dass die Ticketeröffnung irgendeine eine Reaktion ausgelöst hätte.

Schließlich erfolgte Mitte März eine Nachricht im Mitteilungscenter, daß der Anfang Februar beauftragte erste Transfer wg. Positionsveräusserungen abgelehnt wurde und ein neuer Transferauftrag zu erstellen sei. Eine aktive e-mail Benachrichtigung an den Kunden bei Löschung des Transferauftrags erfolgte nicht.

Unabhängig von der zwischenzeitlichen Veräußerung einzelner Positionen davon lautete der Auftrag „Alle Positionen“, so dass auch der Restbestand hätte übertragen werden können. Nach meiner Kenntnis erfolgt üblicherweise bei Auslösung des Depotübertrags eine automatische Löschung offener Orders und eine digitale Umbuchung bei Clearstream.

Die Beauftragung eines erneuten Depotübertrags „Ausgehend Basic FOP“ blieb ebenfalls über Wochen durch Interactive Brokers unbearbeitet. Erst durch Fristsetzungen beim Reseller, IB UK und der Androhung rechtlicher Schritte gegen IB UK bei deren Board of Directors kam Bewegung in die Sache.

Nach drei (!) Monaten ist es endlich gelungen, die verbliebenen Depotpositionen zu übertragen :thumbsup: und Handlungsfähigkeit über die Positionen wiederzuerlangen.

Einige der über das Mitteilungscenter gesendeten Nachrichten sind bis heute nicht beantwortet.

Ich kann nur davon abraten, bei IB ein Depot zu eröffnen. Es mag günstig sein, aber zum Preis eines mangelhaften Services. Es ist z.B. auch keine Systematik erkennbar, in welchen Fällen man per hinterlegter e-mail über eingestellte Mitteilungen im Mitteilungscenter informiert wird, Mitteilungen erfolgen unregelmässig und lückenhaft (z.B. Kapitalmassnahmen) oder gar nicht (Löschung Stop-Loss-Orders wg Kapitalmassnahmen). Es schwingt folglich stets Unsicherheit mit, ob man für sein Depot auch alle Informationen erhält.

Angesichts der Nichtreaktionen sowie des über Monate ausstehenden Depotübertrags habe ich zwischendurch auch ernstliche Zweifel bekommen, ob die ausgewiesenen Positionen überhaupt existent sind oder ob es sich nicht sogar bei IB um ein grosses Schneeballsystem handelt. Es wäre nicht das Erste, und Anzeichen waren nicht zu übersehen.

Im Anschluss habe ich auch noch eine längliche e-mail erhalten, die eine Lobpreisung über das Beschwerdemanagement enthält, und der Depotübertrag nun erfolgt sei. Kein Wort über unbeantwortete Mitteilungen, Löschung des Transferauftrags nach einem Monat Inaktivität, eine über einen Monat währende Inaktivität beim zweiten Depotübertragsversuch, etc.

Das einzig Positive dieser mail ist die Nennung von e-mail Adressen bei Interactive Brokers, an die man sich wenden kann (schön, daß man sie bei Bedarf nirgendwo sonst findet, jedenfalls nicht in meinem Client-Center). Diese möchte ich für alle anderen verfügbar machen, die Probleme mit IB haben:

- help@interactivebrokers.com
- proserve@interactivebrokers.com
- ibmgmt@interactivebrokers.com
- csmgmt@interactivebrokers.com

Ombudsmann:
http://www.financial-ombudsman.org.uk/pu…mer-leaflet.htm

Fazit:
Ich hoffe, daß dieser Erlebnisbericht von einigen Tradern gelesen wird, bevor sie ein Depot bei Interactive Brokers eröffnen wollen, damit sie nicht den Ärger haben, mit dem ich konfrontiert war:

Eröffnet ist ein Depot bei Interactive Brokers schnell, aber für den Exit werden einem deutliche Hürden in den Weg gelegt, die man leider vorher in dieser Form nicht erwartet.

Eine zielführende Kommunikation im Bedarfsfall mit Interactive Brokers ist nahezu unmöglich, mindestens aber ausserordentlich mühsam und zeitaufwendig. Antworten erhält man unregelmässig und wenn, dann nur mit erheblichen Verzögerungen, meistens enthalten sie auch keinen Bezug zu der Fragestellung geschweige denn eine Lösung.

Auch Reseller können, wenn es kritisch wird, mangels Durchgriff auf Interactive Brokers keine zielführende Unterstützung bieten.

Ich kann vor allem wegen des mangelhaften Kundenservices bei Problemen (Erreichbarkeit und Reaktion) nur von Interactive Brokers abraten.

Der Vorgang ist sauber dokumentiert. Wem das noch nicht reicht und noch mehr wissen möchte, kann mir gerne eine PN senden :) .
Viele Grüße,
Investor

Registrierungsdatum: 30. September 2005

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24

Sonntag, 23. Mai 2021, 11:25

Nachtrag:

Am 21. Mai 2021 hat der IB Support auf meine Nachfrage von 26. April 2021 (also ca. einen Monat später) hinsichtlich des bis dato weiterhin offenen Transferauftrags bei IB sinngemäss geantwortet: "Bitte wenden Sie sich an Ihren Broker für weitere Unterstützung". Zu diesem Zeitpunkt war das Depot bereits acht Tage übertragen und sämtliche Mittel bereits abgezogen. Dies ist dem Bearbeiter offensichtlich entgangen.

Soviel zur inhaltlichen Auseinandersetzung mit den Kundenanliegen :thumbsup: .
Viele Grüße,
Investor